Bartmeisen im Haselbacher Teichgebiet
Den „Nichtornithologen“ ist sie hier im Binnenland völlig unbekannt - die exotisch anmutende Bartmeise, die im Winter in geringer Stückzahl die Schilfflächen unserer Teiche aufsucht, aber auch schon vereinzelt zur Brutzeit registriert wurde. Sie benötigt die ausgedehnten Schilfflächen, da sie sich im Winter vom Samen des Schilfs ernährt und zur Brutzeit bauen sie ihr napfförmiges Nest im Schilf nahe der Wasseroberfläche. Ihr Hauptverbreitungsgebiet in Deutschland liegt an den Küsten von Nord- und Ostsee. Sie ist jedoch in Ausbreitung begriffen und wird auch im Binnenland zur Brutzeit immer häufiger beobachtet. Im Winter suchen Trupps von Bartmeisen die Schilfflächen an den Binnenlandgewässern auf. So auch in diesem Winter in den Haselbacher Teichen. Vielleicht brütet bald die erste Bartmeise in Haselbach. Torsten Pröhl konnte im Januar einen Trupp Bartmeisen beobachten und im Foto festhalten.
(Fotos: Torsten Pröhl)
Herbstimpressionen im Haselbacher Teichgebiet
November 2008: Ein Besuch des Teichgebietes im Herbst lohnt sich immer. Nicht nur die zahlreichen Zugvögel begeistern die Besucher, sondern auch eindrucksvolle Stimmungen am Abend. Hier einige Impressionen von Torsten Pröhl.
Abfischaktion des Nobitzer Teiches
4.10.2008: In diesem Jahr wurde der Nobitzer Teich, der zweitgrößte Teich des Teichgebietes, abgefischt. Einen Teil der Beifische, vor allem Rotfedern, Karauschen und Barsche, setzten wir in den letztes Jahr abgefischten Teich „Die See“ ein. Erfreulich war die Menge an Karpfenbrut von diesem Jahr, welche ebenfalls zum Teil umgesetzt wurde. Von den schlachtreifen Karpfen wurde ein Teil sofort verkauft und teilweise auch für den Verkauf vor Weihnachten zwischengehältert. Ausgesuchte Exemplare zur Weiterzucht setzten wir in die See und natürlich auch zurück in den Nobitzer Teich. Ebenso Schleien, die noch einige Jahre benötigen. Beendet wurde die Abfischaktion mit dem gemeinsamen Essen. Eine Fischsuppe und geräucherter Karpfen direkt aus dem Räucherofen belohnten für die Arbeit.
(Fotos: Horst Heinrich/Regis-Breitingen)
Winterarbeitseinsätze im Haselbacher Teichgebiet
2008:Dank der milden Witterung konnten im Haselbacher Teichgebiet schon im Januar und Februar 2008 von Mitgliedern Pflegeeinsätze durchgeführt werden.
Wie immer: Müll
Der erste Einsatz galt, und das ist schon Tradition, dem DDR-Müll. Wieder zwei große Container wurden beladen und somit eine weitere Müllecke beseitigt. Diesmal waren es die Aufbauten von zwei zusammengefallenen Bauwagen. Die Unterteile müssen noch verschrottet werden. Das kommt auch noch. Dann sind noch große Betonteile zu entsorgen, was jedoch nur mittels Technik möglich ist und ein ehemaliger Graben, nur wenige werden ihn kennen, denn er liegt am Rand und ist sehr versteckt, wurde zu DDR-Zeiten als Müllkippe missbraucht. Dort ist ein Bagger von Nöten. Wir werden also noch einige Jahre mit Müll im Teichgebiet zu kämpfen haben.
Kopfweiden
Nur wenige Kopfweiden befinden sich im Teichgebiet. Somit waren diese schnell geschnitten. Damit in dieser historischen Teichanlage auch diese Kulturform präsenter wird, haben wir einige neue Weiden gesteckt. Obstbäume wurden von uns ja schon im Herbst neu gepflanzt. Mittlerweile dürften wir weit über 100 neue hochstämmige Obstbäume alter Sorten gepflanzt haben.
Strukturen für den See
Der große See ist unter der Wasseroberfläche sehr strukturarm. Wasserpflanzen können kaum Fuß fassen, da die große Anzahl überwinternder Schwäne Unterwasserpflanzen schnell ausreisen. Selbst Teich- und Seerosen fassen nicht Fuß, denn deren Rhizome werden nach dem Ausbringen gleich wieder ausgerissen. Somit haben wir angefangen im Teich Strukturen einzubauen. Diese haben außerdem die Funktion den Fischen Schutz zu gewähren. Auch wenn der Kormoran bei uns willkommen ist, wollen wir es ihm doch nicht zu leicht machen. Im flachen Teich ohne Unterwasserstrukturen haben Fische nur wenige Chancen. Ein bewährtes Mittel, von Angelvereinen in ihren Gewässern schon oft eingesetzt, ist das Versenken von Reisigbündeln zu Totholzburgen unter Wasser. Drei solche „Burgen“ haben wir eingebaut, die mit Teich- und Seerose unterpflanzt wurden. So finden Fische Schutz und die Wasserpflanzen können sich von dort aus ausbreiten.
Wer gut arbeitet, soll auch gut essen
- Ein Maxime, die wichtig ist für unser Vereinsleben. Ein besonderer Höhepunkt eines solchen Arbeitseinsatzes ist immer das gemeinsame Mittagessen. Diesmal wurde ein geschenktes kleines Schwein auf dem Spieß gebraten und von den hungrigen Naturschützern verspeist. Das lässt zeigt, dass zu solch einem Arbeitseinsatz gehörig Personen anwesend sind, nicht nur weil es was zu essen gibt, sondern auch, weil das gesellige Beisammensein zur guten Vereinskultur gehört.
Anmerkung: Vegetarier bekommen bei uns immer eine „Extrawurst gebraten“.
Abfischen der Haselbacher Teiche
Ausgewogener Wildfischbesatz als Garant für hohe Artenvielfalt
Die "See" wurde im Herbst 2007 erstmals abgefischt. Es bildeten sich viele Schlammbänke, die den
durchziehenden Sumpfvögeln als Nahrungsareale dienten. Das Foto entstand einige Wochen nach dem Abfischen, als die "See" bereits langsam wieder vollläuft (Foto: M.
Dech).
Von Ende Oktober bis Anfang November 2007 fischte der NABU Altenburger Land vier Teiche im Haselbacher Teichgebiet ab. Drei kleine
Teiche, der kleine und der große Schirmteich, sowie der Hummelteich erfuhren erstmals durch den NABU eine Kontrollbefischung. Diese kleinen Teiche werden nicht als Produktionsteiche genutzt. Ein
ausgewogener Wildfischbesatz soll hier die Entwicklung einer Unterwasserflora gewähren und fischfressenden Wasservögeln als Nahrungsgrundlage dienen. Die breiten Schilfgürtel sind Brutplätze für
Rohrweihe, Zwergdommel, Rohrschwirl, Teich- und Drosselrohrsänger, aber auch die Laichplätze für Moor- und Laubfrosch.
Mit Spannung erwartet: Ablassen der „See“
Ein besonderes Ereignis jedoch war das Abfischen der See. Erstmalig nach drei Jahren Bespannung ließen wir den Größten der
Haselbacher Teiche ab. Karpfen, Schleie, Hecht und Flussbarsch wurden vor Ort verkauft oder an den Handel geliefert. Sehr interessant war die Zusammensetzung des sonstigen Wildfischbestandes. In
den vergangenen Jahren setzten wir außer Karpfen, Schleie und Hecht in Größenordnungen Karausche, aber auch Flussbarsch und Rotfeder. Wir als „Naturschutz-Teichwirte“ haben die Aufgabe, Fisch
fressenden Vögeln und Fischottern einen reichen Tisch zu decken. Es ist sogar Pachtbedingung, die wir gern erfüllen.
Zufluchtsort für gefährdete Tierarten
Auch der
Fischotter profitiert vom reichhaltigen Fischangebot. Seit 2004 gelangen eine Reihe von Nachweisen der Art an den Haselbacher Teichen
Foto: fokus-natur/ Leo).
Thüringens einzige kleine Kormorankolonie befindet sich auf der Insel der See. Eine Graureiherkolonie befindet sich im
benachbarten Sächsischen Teil und der Fischadler ist regelmäßiger Gast. Der Fischotter hat seit 2004 seinen Unterschlupf direkt am Gewässer und der Seeadler tritt als gelegentlicher Nahrungsgast im
Gebiet auf. Das sind alles Tiere die nicht zu kleine Fische als Beute benötigen: Rotfeder, Barsch und Karausche sind ihnen gerade recht.
Ein Problemfisch ist im Landkreis seit fast
zwanzig Jahren der aus Asien stammende Blaubandbärbling (Pseudorasbora parva). Diese Art neigt zur Massenvermehrung und ist als Laichverzehrer nicht gern
gesehen. Wir hatten schon nach dem ersten Jahr Bespannung die Massenvermehrung im Teich bemerkt, gleichzeitig jedoch auch das Ansteigen der Bestände der fischfressenden Vögel registriert, die die
bis zehn Zentimeter großen Fische bevorzugen.
Rekordbestände bei Haubentauchern
Schon im Jahre 2006 stellten wir die bisher größten Brutpaarzahlen an Hauben- und
Zwergtauchern fest, die jemals registriert wurden. Der Haubentaucher war mit 35 bis 38 Brutpaaren allein in dem vom NABU gepachteten Thüringer Teil des Teichgebietes vertreten. Im Sächsischen,
konventionell bewirtschafteten Teil brüteten lediglich zwei Paare, und eines davon erfolglos. Im Jahr 2007 übertraf sich der Haubentaucherbestand nochmals. Wir registrierten kolonieartiges Brüten
an den Schilfrändern der See und des Nobitzer Teiches und wiesen somit im gesamten Teichgebiet 60 bis 80 Brutpaare nach. Viele davon brüteten zweimal im Jahr, so dass wir selbst im Oktober noch
fütternde Altvögel beobachteten.
Temporäre Rastplätze für Zugvögel
Das Abfischen hat sich bei den Silberreihern wieder schnell herumgesprochen: Bis zu 50 Exemplare dieser grazilen Vögel haben sich zeitweise im Teichgebiet sehen lassen (Foto) T.Pröhl).
Mit dem Ablassen der Teiche begannen wir schon zeitig im September, so dass Schlammbänke zur Zugzeit der Sumpfvögel vorhanden
waren. Wasserläufer, Grünschenkel Bekassinen und andere Schnepfenvögel nutzten das Teichgebiet zur Rast, aber auch wieder meist über 50 Silberreiher, die die flachen Wasserlöcher zum Fischfang
nutzten.
Die Entwicklung der Vogelwelt, aber auch die des Lurchbestandes und der Libellenzusammensetzung zeigen uns, dass ein
Naturschutzverein mit Übernahme der Teichbewirtschaftung in nur wenigen Jahren die Lebensbedingungen für viele gefährdete Tierarten, in einem bisher konventionell bewirtschafteten
Teichgebiet verbessern kann.
Löffelente wieder in Haselbach
Mit ihrem löffelartigen Schnabel durchseien Löffelenten die Wasseroberfläche nach tierischem und pflanzlichem Plankton (Foto:fokus/ natur/Leo).
Nachweis einer Löffelentenbrut an den Haselbacher
Teichen
An den Haselbacher Teichen hat es in diesem Jahr eine erfolgreiche Brut der Löffelente
gegeben. Die in Deutschland sehr seltene Vogelart brütet vorzugsweise an eutrophen flachen Binnengewässern, Sumpfgebieten mit freien Wasserflächen, Altwässern, Stauseen und Gräben in
Feuchtgrünland. Löffelenten brauchen einen reich entwickelten Gelegegürtel sowie eine ausreichende Nahrung in Form von auf der Wasseroberfläche schwimmenden tierischen und pflanzlichen
Organismen. Hohe Karpfenbesätze können das für die Art notwendige Nahrungsangebot erheblich reduzieren. Zudem ist die Löffelente sehr empfindlich gegenüber Störungen. Das nachgewiesene Päärchen
brütete am Nobitzer Teich und brachte drei Junge hervor.
Neben den vielen anderen faunistischen Neuheiten und Zunahmen bestimmter Zeigerarten bescheinigt uns auch die erfolgreiche Brut der Löffelente, dass sich die ökologischen Bedingungen im Gebiet
verbessern. Die letzten vereinzelten Brutnachweise der Art stammen aus den 1970er Jahren. In ganz Thüringen gibt es jährlich kaum mehr als fünf Brutpaare. Im Brutjahr 2007 war außerdem lange Zeit
ein Päärchen der Kolbenente anwesend, weshalb es für die Art Brutverdacht gibt. Die beiden Gründelenten Knäk- und Schnatterente konnten ebenfalls im Sommer beobachtet werden.
Positive Entwicklung der vom NABU gepachteten Haselbacher
Teiche
Im Teichgebiet haben sich bereits ein Jahr nach der Pachtübernahme (Mai 2004) des
thüringischen Teiles durch den NABU Altenburger Land erfreuliche Entwicklungen für die Tierwelt aufgetan. Dies macht den Zusammenhang von extensiver Bewirtschaftung und Artenvielfalt deutlich.
Besonders bemerkenswert ist der Nachweis einer Reihe von Vogelarten, die seit vielen Jahren das erste Mal wieder im Altenburger Land brüten. Seit 2005 zählt der Landkreis und damit das Bundesland
Thüringen außerdem eine neue Art als Brutvogel: den Kormoran. Im Rahmen einer Siedlungsdichteerhebung der Brutvögel im Haselbacher Teichgebiet (Thüringer und Sächsischer Teil, ohne Kirchteich)
von Mitte März bis Ende September 2005 konnten insgesamt 20 „an Wasser gebundene“ Brutvogelarten festgestellt werden. Parallel dazu erfolgte eine quantitative Erfassung der
Amphibienbestände.
Die hier vorgestellten Ergebnisse sind auf diese beiden Untersuchungen, aber auch auf die
Mitteilungen von Ornithologen zurückzuführen.
Erfolgreiche Brut des Rothalstauchers Ende April 2005 glaubten viele Naturfreunde ihren eigenen Augen nicht: Ein Rothalstaucherpaar balzte lauthals auf dem „Nobitzer Teich“! Dieses Spektakel konnte einige Tage beobachtet werden, bevor das Paar am Rande einer Schilfinsel sein Nest errichtete und dort brütete. Im weiteren Verlauf konnten drei Jungvögel registriert werden, von denen aber nur ein Tier bis in den Juli hinein beobachtet wurde. In Thüringen ist das Vorkommen des Rothalstauchers auf einige wenige sporadische Bruten begrenzt; von den Haselbacher Teichen existieren die letzten regelmäßigen Brutnachweise aus den 1930er Jahren. Brutkolonie des Kormorans Für Naturfreunde, Spaziergänger und Ornithologen war die im Frühjahr gebildete Brutkolonie des Kormorans auf der Insel der „See“ kaum zu übersehen. Währenddessen diese Art schon seit einigen Jahren im Teichgebiet im Herbst eine größere Schlafgemeinschaft bildet, schritt sie 2005 erstmals zur Brut. Von den zeitweise bis zu 16 errichteten Nestern zogen zehn Paare erfolgreich 29 Jungvögel auf. Während der Kormoran in anderen Gebieten nicht oder nur teilweise geduldet wird, da ihm große Schäden an den Fischbeständen von Angel- und Fischereigewässern nachgesagt werden, wird es hier keine Vergrämungs- oder Abschussmaßnahmen geben. Die Brutkolonie an den Haselbacher Teichen ist die einzige Brutkolonie in Thüringen, bei der ein Bruterfolg zu verzeichnen war. Zwei weitere Brutversuche in Thüringen wurden gestört und blieben erfolglos. Einziger Brutstandort der Zwergdommel in Thüringen? Wie vielen Ornithologen schon bekannt ist, gibt es seit wenigen Jahren Brutzeitbeobachtungen sowie wahrscheinlich auch erfolgreiche Bruten von der Zwergdommel an den Haselbacher Teichen. Im Jahr 2005 konnten an vier verschiedenen Orten im thüringischen Teil rufende Individuen vernommen werden. Kaum zu überhören waren dabei zwei Vögel, die im Zeitraum von Ende Mai bis Ende Juni bzw. Mitte Juli an mehreren Tagen (oft gleichzeitig) gerufen haben. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelte es sich dabei um unverpaarte Männchen, währenddessen die an anderen Orten vernommenen Zwergdommeln möglicherweise schon verpaart waren. Von dieser Art, welche in Deutschland „vom Aussterben bedroht“ (Rote Liste 1) ist, existieren in Thüringen nur sehr spärliche Brutzeitbeobachtungen. Am Prößdorfer See (Lkr. Altenburger Land) gibt es seit Mitte der 1980er Jahre Beobachtungen zur Brutzeit, und im benachbarten Landkreis Greiz gab es 1985 Brutverdacht. An den Haselbacher Teichen gab es noch bis 1960 regelmäßige Bruten (Maximalzahl: 10 Brutpaare!). Mit dem Beginn der intensiven Fischwirtschaft ab etwa 1950 gingen die Bestände in diesem Gebiet immer weiter zurück (KALBE 1965), bis sie schließlich erloschen. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese Reiherart, die sich von kleinen Fischen, Insekten und Fröschen ernährt, in den nächsten Jahren behaupten wird. Im überregionalen Rahmen gibt es seit einigen Jahren positive Entwicklungen, so dass die jetzigen Bedingungen der extensiven Fischwirtschaft an den Haselbacher Teichen sicherlich für die Zwergdommel nur förderlich sein können. Erfolgreiche Bruten der Schellente Auch von der Schellente, die ihr geschlossenes Brutareal östlich der Elbe hat, gibt es für die Haselbacher Teiche im Brutjahr 2005 Positives zu berichten. Es hat drei Bruten gegeben. Ein Weibchen brachte neun Junge zur Welt und führte diese mindestens drei Wochen am „Nobitzer Teich“ und „Rittergutsteich“. Nach vier Wochen konnten dann noch fünf Junge beobachtet werden. Ein Junge führendes Weibchen wurde außerdem auf der „See“ beobachtet und ein weiteres wurde tot unter einem der drei Schellenten-Nistkästen am Ufer der „See“ gefunden. Die fünf Eier des letztgenannten Vogels im Nistkasten waren leider erkaltet. Hohe Brutbestände bei Hauben- und Zwergtaucher Erfreuliche Entwicklungen konnten des Weiteren beim Hauben- und Zwergtaucher verzeichnet werden. Der Brutbestand des Haubentauchers im Jahr 2005 belief sich auf mindestens 23 Brutpaare. An einem einzigen Tag konnten 15 - 16 besetzte Nester und zwei Familien registriert werden. Bei einer Brutvogelkartierung 2003 wurde nur etwa die Hälfte des Bestandes von 2005 erfasst. Auffallend ist dabei die Tatsache, dass es in diesem Jahr im sächsischen Teil nur einen einzigen (erfolglosen) Brutversuch gegeben hat, währenddessen zwei Jahre zuvor zwei erfolgreiche Bruten und zweimal Brutverdacht registriert werden konnten. Im Thüringer Teil hingegen gab es in etwa eine Verdopplung des Haubentaucherbestandes. Ein ähnliches Bild zeichnete sich beim Zwergtaucher ab: Hier belief sich der Bestand im Jahr 2005 auf 17 - 18 Brutpaare, währenddessen zwei Jahre zuvor nur 10 - 11 Brutpaare verzeichnet wurden. Im sächsischen Teil verringerte sich die Anzahl der Brutpaare um die Hälfte von 6 - 7 auf 3. Im Thüringer Teil hingegen stieg die Zahl der Brutpaare von 4 auf 14 - 15. Erfreuliche Entwicklungen des Laubfroschbestandes Nachdem im Jahr 2003 bereits eine Erfassung der Amphibienbestände erfolgte, wurden 2005 die Amphibien an den Haselbacher Teichen quantitativ erfasst. Auch bei dieser Tiergruppe scheinen sich schon jetzt positive Entwicklungen abzuzeichnen. So konnten 2005 insgesamt 12 - 14 rufende Laubfrösche festgestellt werden – so viel wie seit vielen Jahren nicht mehr. Obwohl in angrenzenden Teichgebieten wie, z. B. Windischleuba in den letzten Jahren Bestandserhöhungen zu verbuchen waren, stagnierten die Bestände dieser Art an den Haselbacher Teichen in jenem Zeitraum auf einem sehr niedrigen Niveau. Die im Jahr 2005 registrierten Laubfrösche verteilten sich auf sechs Gewässer, drei im sächsischen Teil (6 - 7 rufende Männchen) und drei im thüringischen Teil (6 - 7 rufende Männchen). Die im Thüringer Teil erfassten Tiere zeugen augenscheinlich von der Fähigkeit dieser Art, sich neu entstehenden Bedingungen schnell anpassen zu können, denn hier gab es seit vielen Jahren keine Beobachtungen von Laubfröschen mehr. Einen hohen Karpfenbesatz gibt es seit der Pachtübernahme des NABU nicht mehr. Es gibt guten Grund zur Hoffnung auf eine Erholung der Bestände des Laubfrosches, aber auch der anderen Amphibienarten. Ausblick Die in dem kurzen Zeitraum eingetretenen Entwicklungen in der Vogelwelt und bei den Amphibien zeigen, dass wir voller Zuversicht in die kommenden Jahre blicken können. Die naturnahe Bewirtschaftung mit fehlendem Massenbesatz an Karpfen schafft für eine Vielzahl von Arten positive Bedingungen. Die geringere Trübung des Wassers durch weniger Wühltätigkeit von Fischen bringt günstigere Sauerstoffverhältnisse und damit mehr Nahrung für fischfressende Vögel mit sich. Diese Vogelarten wie Taucher (Haubentaucher, Zwergtaucher, Rothalstaucher, Schwarzhalstaucher), Reiher (Graureiher, Zwergdommel, Rohrdommel) und auch der Eisvogel profitieren außerdem von einer höheren Vielfalt an Fischarten sowie dem Vorhandensein verschiedener Altersklassen, also Fischen verschiedener Größe. Die positive Entwicklung in der Vogelwelt kann stellvertretend für andere Tiergruppen, aber auch Pflanzengruppen gelten; hat diese Gruppe doch in der Natur eine Indikatorfunktion: Viele Arten der Wasservögel stehen im oberen Teil der Nahrungskette und sind somit Zeiger der ökologischen Bedingungen eines Gebietes. Literatur Kalbe L. (1965): Die Vogelwelt des Haselbacher Teichgebietes - Abh. Ber. Naturkdl. Mus. Mauritianum Altenburg 4 |
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