Schon 77 Pflanzenarten auf unserer Feuchtwiese Nöbdenitz
Weidenröschchen
2008: Nur zwei Jahre sind
vergangen, seit dem wir die Nöbdenitzer Wiese renaturieren ließen. Die Vegetation des Biotops, mit seinen drei kleinen Tümpeln, entwickelte sich prächtig. Das erste Hochwasser überflutete die
Fläche komplett und landete offensichtlich viele Pflanzensamen auf dem Rohboden an. Klaus Strumpf und Joachim Körner kartierten dieses Jahr das Gelände. 77 Pflandenarten konnten festgestellt
werden, darunter viele in unserer Region seltene Arten. Der Frühjahrsaspekt fehlt in der Liste noch, so das die Auflistung noch größer werden wird.
Entwicklung der
Feuchtwiese Nöbdenitz
Eine grüne Oase für Eisvogel, Schwarzstorch
und Grasfrosch
Die ehemalige Feuchtwiese an der Sprotte wird renaturiert. Die Besiedelung mit
biotoptypischen Tier- und Pflanzenarten geht erstaunlich rasch voran.
Mit viel Spannung verfolgten wir im Jahr 2007 die Entwicklung der vor
einigen Jahren vom NABU erworbenen Fläche an der Sprotte bei Nöbdenitz. Im vergangenen Winter ließen wir den Oberboden der einstigen Feuchtwiese abtragen, da der vor einigen Jahren aufkippte
Teichschlamm nur noch Brennnesseln wachsen ließ. Mehrere Vertiefungen sollten sich in Zukunft zu wertvollen Kleingewässern entwickeln, wo Lurche und Wasserinsekten einen Lebensraum finden und der
an der Sprotte brütende Eisvogel ein neues Nahrungshabitat erhält.
Neuer Retentionsraum
Die etwas über einen Hektar große Fläche an der Sprotte ließen wir bewusst tief abtragen. Stellenweise einen Meter senkten wir das Niveau der Fläche ab, damit sie, wenn die Sprotte Hochwasser
führt, als Retentionsraum dienen kann. Gleich im Frühjahr war es soweit. Die gesamte Fläche stand unter Wasser und gab danach langsam das Wasser an den Bach wieder ab. Ein kleiner Beitrag zum
Hochwasserschutz. Die neu angelegten Kleingewässer, die sich vorher schon leicht mit Wasser gefüllt hatten, erhielten gleich die nötige Portion Wasser. Auf der noch jungfräulichen Fläche
siedelten sich zahlreiche Pflanzen der Nasswiesen an. Das Hochwasser sorgte anscheinend für den nötigen Pflanzensamentransport.
Offenhaltung durch Beweidung
Die Fläche erhielt eine Umzäunung. Der Weidezaun aus Robinienpfählen hat nicht nur die Funktion, unsere Schafe und Ziegen, die die Fläche offen halten sollen, auf der Fläche zu halten. Auch ein
übermäßiges Begängnis durch Hundehalter soll verhindert werden. Man kann es den Hundehaltern ja nicht verdenken, wenn sich eine schöne Fläche bietet, diese zu nutzen. Jedoch müsste es dann schon
viele solcher Flächen geben, damit sich das Stöckchenwerfen nicht auf einem Fleck konzentriert. Da die Wiese anscheinend die einzige attraktive Fläche ist, muss eben ein Zaun drum, um zu
schützen, was sich entwickeln soll. Das macht nicht nur Freunde und die entsprechenden Protestartikel in der Zeitung muss man in dem Falle wegstecken.
Unerwartet positive Entwicklung
Die Feuchtwiese grenzt direkt an einen Rad- und Wanderweg. Der Koppelzaun soll die Weidetiere auf der Fläche halten, aber auch die anderen Vierbeiner fernhalten, um die Entwicklung des Biotopes nicht zu stören.
Die Pflanzendecke schloss sich schnell. Um die Tümpel entwickelte sich rasch eine interessante Vegetation aus Binsen und Hochstauden der Nasswiesen. Die Tierwelt ließ nicht lange auf sich warten.
In den Tümpeln laichte der Grasfrosch, Libellen fanden sich schnell ein und auch die erhoffte Vogelwelt fand sich recht schnell im Gebiet ein. Der Eisvogel, der von Anfang an unsere populäre
Zielart war, besuchte regelmäßig die Tümpel, aber auch ganz unerwartet suchte regelmäßig eine große Kostbarkeit die Kleingewässer auf.
Schwarzstorch als
regelmäßiger Nahrungsgast
Früh morgens, wenn der Radweg noch unbenutzt ist, konnte man ihn beim Jagen an den Tümpeln beobachten, den schwarzen Verwandten unseres Weißstorchs. Der Schwarzstorch ist ein sehr scheuer,
heimlicher Waldbewohner. Einst war er durch Verfolgung fast ausgerottet, doch in den letzten Jahren erholen sich seine Bestände. In den Hangwäldern der Sprotte wurde in den letzten Jahren immer
häufiger der Schwarzstorch beobachtet, so dass der verdacht nahe liegt, dass er doch ganz unbemerkt in einem der Wäldchen brütet. Schon manches Mal wurde er an der Sprotte fischend beobachtet.
Die neuen Kleingewässer bereichern seinen Lebensraum. Am Tag jedoch ist die Fläche für ihn unattraktiv, denn die Nutzer des Rad- und Wanderweges stören den scheuen Schwarzstorch sehr.
Vielen Dank
Unser kleines Projekt, die Entwicklung der einstigen eutrophen Brennnesselfläche zum wertvollen Kleingewässer- und Feuchtwiesenbiotop, wurde von mehreren Personen und Institutionen unterstützt.
Ohne diese wäre der jetzige Stand nicht erreicht. Ihnen gilt ganz besonders unser Dank. So hat die Sparkasse Altenburger Land das Projekt finanziell unterstützt. Das Umweltamt des Landratsamtes,
explizit Frau Seiler, bereitete den Weg für die Entwicklungsmaßnahmen und organisierte die Ausgleichsmaßnahme. Die Stadt Schmölln erbrachte als Ausgleich für das in die Sprotteaue gebaute
Stadtbad einen sinnvollen Ausgleich durch die Übernahme der Baggerarbeiten. Der Landschaftspflegeverband unterstützte uns bei der Einkoppelung der Fläche.
Es hat einige Jahre gedauert, aber es haben sich die Anstrengungen und gelassenen Nerven gelohnt. Wir werden
weiterhin berichten, wie sich die Fläche entwickelt.
Renaturierung der
Feuchtwiese beginnt
Bagger trägt Klärschlamm-Oberboden ab und
hebt mehrere Senken aus
Renaturierungsmaßnahmen: Abtragung des
aufgebrachten
Klärschlammes und Aushub
mehrerer Senken auf
der Nöbdenitzer Wiese
(Foto: T.
Pröhl
Im Rahmen der Wanderausstellung des NABU „Eisvögel – Edelsteine unserer Bäche“ haben wir nicht nur auf die Verbreitung und die Situation des Eisvogels im Altenburger Land aufmerksam gemacht.
Unser Verein stellte außerdem das Projekt „Feuchtwiese bei Nöbdenitz“ der Öffentlichkeit vor. Die im Frühjahr 2005 erstmals präsentierte
Ausstellung kann seitdem in verschiedenen Einrichtungen Thüringens besichtigt werden. Durch die Entstehung mehrerer Kleingewässer wird die Nöbdenitzer Wiese auch dem seltenen Eisvogel zugute
kommen.
Inzwischen sind die wichtigsten Renaturierungsmaßnahmen umgesetzt worden: Anfang 2006 wurden etliche Tonnen Erdmassen abgetragen und mehrere
Senken geschaffen, die sich mit Wasser gefüllt haben. Im Laufe der Zeit werden sich typische Pflanzenarten ansiedeln und es wird sich eine an den Standort angepasste Vegetation entwickeln. Die
entstandene Feuchtwiese soll dann mittels Schafbeweidung vom NABU Altenburger Land gepflegt werden, um sie zu erhalten.
NABU kaufte Feuchtwiese
bei Nöbdenitz
2004: Der erste Schritt zur Entwicklung
der ehemals idyllischen Feuchtwiese ist getan. Der Kaufvertrag für die 1,2 Hektar große Feuchtwiese am Rand der Sprotte bei Nöbdenitz konnte vor kurzem von uns unterzeichnet werden. Die
Sparkasse Altenburger Land ermöglichte uns maßgeblich den Kauf und damit die zukünftige Entwicklung. Die derzeit fast vollständig von Brennnesseln bedeckte ehemalige Feuchtwiese wird von einem
Sprottearm und dem neuen Fahrradweg (der hoffentlich hauptsächlich von Fahrradfahrern und Wanderern, und nicht von KFZ genutzt wird, denn er ist etwas überdimensioniert ausgefallen)
umschlossen.
Der derzeitige Zustand ist dadurch bedingt, dass Mitte der 1980er Jahre die unterhalb gelegenen Teiche geschlämmt und der Schlamm auf die Wiese aufgebracht wurde. Seit dem wird die Wiese nicht
mehr genutzt, die ehemals angelegten Tümpel halten kein Wasser, der Aushub dieser liegt als Haufen auf der Wiese und Gehölze nehmen langsam Besitz von der Fläche. Ziel für uns ist, die
Feuchtwiese wieder herzustellen und in diese einige Kleingewässer einzubetten. Dazu werden derzeit die Planungen erstellt.
Sparkasse Altenburger Land sponsert Renaturierung
einer Feuchtwiese 2003: Erstmalig in unserer Vereinsgeschichte haben wir einen Sponsorenvertrag abgeschlossen. Die Entwicklung einer über ein Hektar großen Auenfläche zu einem kleinen artenreichen Feuchtgebiet wird damit abgesichert. In den vergangenen Jahren hat die Sparkasse Altenburger Land unser Engagement in Sachen Naturschutz verlässlich durch Spenden honoriert. Doch dieses Jahr mussten wir einen bedeutenden Schritt weiter gehen. Ein für uns großes Projekt im Raum Schmölln ist nur mit einem größeren Finanzzuschuss realisierbar, und so trat auch diesmal die Sparkasse, das einzige Kreditinstitut mit kommunalem Auftrag, als Partner auf, jedoch als Sponsor eines Gesamtprojektes. Im Rahmen des Kreisradwegekonzeptes und im Zuge des vom Schmöllner Bürgermeister Herbert Köhler initiierten Programms zur grenzübergreifenden Entwicklung der Sprotten-Aue zu einem Naturverbundsystem machte es sich notwendig, eine aufgelassene Wiese an der Sprotte bei Nöbdenitz zu kaufen. Über das Umweltamt wurde bei uns angefragt, ob wir als Naturschutzverein den Erwerb und die zukünftige Entwicklung der Fläche übernehmen würden. Das war für uns nicht die entscheidende Frage, wurde doch die nicht gerade positive Entwicklung der Fläche von unseren Schmöllner Mitgliedern in den letzten Jahren oft betrachtet und das Entwicklungspotential als hoch eingeschätzt. Die Finanzierung lag uns eher schwer im Magen. Doch dem Geschäftsführer der Sparkasse Altenburger Land, Herrn Wagner, sind die Entwicklungsmöglichkeiten dieser Fläche ebenfalls bewusst, so dass ein Vertrag abgeschlossen werden konnte, der die Entwicklungsmaßnahmen auf der Fläche in den nächsten vier Jahren absichert. Zukünftig soll zwischen Nöbdenitzer Wald und Sprotte, tangiert vom Rad- und Wanderweg, ein Komplex aus Nasswiese, Weihern, Hochstaudenfluren und natürlichen bachbegleitenden Gehölzen entstehen. Nach Abschluss des Wegebaues wird die Fläche neu vermessen, der Kauf durch unsere NABU-Stiftung „Nationales Naturerbe“ mit unserer Finanzierung getätigt, und noch in diesem Winter werden die verlandeten Weiher neu angelegt. Der ausgehobene, stark nährstoffhaltige Boden muss abgefahren werden, damit sich statt der Brennnesseln vor allem Binsen, Kohlkratzdisteln und andere Pflanzen der Nasswiesen ausbreiten können. |
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